Unser erstes Ziel gestern war das Renaissance – Schloss
Schallaburg. Es gilt als eines der schönsten Schlösser nördlich der Alpen und
beherrschte den Durchgang nach Melk zwischen Dunkelsteiner Wald und Hiesberg.
Der Kern der Burganlage wurde bereits im 12. Jahrhundert erbaut. Als Besitzer
war damals Sieghard von Burghausen-Schala bekannt. Ausgebaut wurde Schallaburg
dann in der Renaissance ab 1540 von Christoph von Losenstein und seinem Sohn
Hans Wilhelm.
Ich fand Schallaburg sehr beeindruckend, da es in jedem
Winkel etwas zu entdecken gab.
Altes Palais aus dem 12. Jahrhundert |
Herzstück von Schallaburg ist der Terrakottenhof. Die
Terrakotten bilden das tragende Gerüst des Arkadenganges und setzen sich aus
1600 Einzelelementen zusammen.
Das Terrakottenmosaik zeigt viele mythologische Figuren und
der im Heidentum Bewanderte trifft dort auf ein paar alte Bekannte.
Auf Schallaburg gibt es im Moment auch eine sehr
interessante Ausstellung über Byzanz zu sehen, die mich auch gleich Istanbul
als eines der nächsten Reiseziele ins Auge fassen ließ. Vorerst habe ich mich
aber mit zwei „orientalischen“ Lesezeichen begnügt.
Nach einer kurzen Erfrischung mit einem leckeren
„Birnen-Spritzer“ machten wir uns wieder auf den Weg und fuhren die Donau
entlang nach Willendorf. Dort haben wir
der Fundstätte der berühmten „Venus von Willendorf“ einen Besuch
abgestattet. Die Figur wurde 1908
entdeckt und ca. 25000 Jahre alt. Sie wurde aus Kalkstein mit
Feuersteinwerkzeugen hergestellt und ist vollständig erhalten. Ursprünglich war sie komplett mit roter Farbe
bemalt, die vermutlich ebenso wie die Betonung der Geschlechtsmerkmale, ein
Symbol der Fruchtbarkeit darstellt. Faszinierend finde ich vor allem auch, dass
in ganz Europa bis nach Russland hinein, ganz ähnliche Frauenstatuetten aus
dieser Zeit gefunden wurden.
Eine kleine Nachbildung der Statuette habe ich mir als Souvenir mitgenommen.
Durch die Weinberge hindurch ging es dann weiter zum Stift
Göttweig. Dieses Bauwerk sieht von der Ferne sehr imposant ist. Aus der Nähe
betrachtet ist die Atmosphäre jedoch angefüllt mit dieser typisch
kirchlich-verstaubten Scheinheiligkeit, die ich nicht leiden kann. Die Kirche
ist angefüllt mit barockem Protz. Nur die Kaisertreppe hat mir gut gefallen.
Aber ich denke, dass wir für diesen Urlaub erstmal genug Kirchen gesehen haben
;P
Kaisertreppe mit Deckenmalerei |
Auf dem Heimweg zurück zum Hotel haben wir uns dann noch in
einer typischen Schenke ein Gläschen Weißwein gegönnt – einen Gelben
Muskateller, der sehr lecker war.
Dann ging es an der Donau entlang zurück einem herrlichen
Abendessen entgegen. Im Restaurant unseres Hotels kocht ein Haubenkoch und von
dem haben wir uns mal so richtig verwöhnen lassen: rosa gebratene Entenbrust
auf Polenta und glaciertem Sommergemüse und zum Nachtisch die für die Region
typischen Marillenknödel, Sorbetvariationen und gerührter Eiskaffee. Der
absolute Wahnsinn – sowas von lecker!!
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