Dienstag, 20. Juni 2017

Rauschberg-Wanderung

Am letzten Sonntag hat es uns mal wieder in die Berge gezogen. Dieses Mal ging es mit der Seilbahn den Rauschberg bei Ruhpolding hinauf. Wir hatten Glück, denn trotz des schönen Wetters waren nicht allzuviele Bergbegeisterte unterwegs.

Die Gondel sauste ziemlich schnell hinauf. Hier war es sehr steil und es ging haarscharf an steilen Felswänden vorbei. Die Fahrt dauerte nicht lange und während der letzten paar Meter ließ der Schaffner das Rauschberglied von den Geschwistern Fahrenberger laufen. Die Rauschbergbahn wurde 1953 erbaut und das Lied stammt aus dieser Zeit. 


Oben angekommen haben wir erst einmal die herrliche Aussicht genossen. Man hat hier einen wunderbaren Rundumblick auf die benachbarten Berge – z.B. auf die Reiteralpe und den Watzmann. Hier kann man auch Skulpturen von Walter Angerer dem Jüngeren bewundern, wie z.B. „den Himmelskletterer“. 

Blick über Ruhpolding

Der Himmelskletterer

Schließlich rissen wir uns von dem atemberaubenden Anblick los und wanderten – begleitet von dem Gebimmel der Kuhglocken -  den Holzgeisterweg entlang. Hier kann man am Wegesrand aus Baumstämmen geschnitzte Waldgeister und Kobolde bewundern und immer wieder fantastische Bergausblicke genießen. Besonders begeistert hat mich auch die alpine Blumenwelt, die uns in allen Farben entgegenleuchtete. 


Unter den Holzgeistern konnte man z.B. Kölli, den guten Geist des Rauschbergs und den Flößer bewundern. Die Flößer brachten das Holz aus den Wäldern rund um Ruhpolding in früheren Zeiten zu den Salinen in Traunstein, Bad Reichenhall und Rosenheim. Wilde Gestalten waren es, die wohl mit dem Teufel im Bunde stehen mussten, da sie sonst ihre gefährliche Arbeit wohl nicht hätten verrichten können. 


Kölli

 Der Flößer

Wir kamen auch an einer Stelle vorbei, an der man noch umgefallene Bäume vom Orkan Kyrill sehen konnte. Kyrill fegte 2007 mit 200 km/h über den Südosten Bayerns und zerstörte hunderte Hektar Bergwald. Besonders betroffen waren uralte Wälder, mit einem Alter vom bis zu 400 Jahren, die bisher jedem Sturm getrotzt hatten. Allein am Rauschberg wurden 50 Hektar Wald vernichtet. Nun, 10 Jahre später, ist die Wiederaufforstung mit fast 150000 Bäumen weitestgehend gelungen.




Schließlich sind wir vom Holzgeisterweg rechts abgebogen, um auf den hinteren Rauschberggipfel aufzusteigen. Es ging an der Roßgassscharte vorbei  und einen schmalen felsig-wurzeligen Steig hinauf, der von Latschenkiefern gesäumt war und bei dem man Kletterfreude pur genießen konnte. Nach einem letzten, sehr steilen, felsigen Stück standen wir dann schließlich am Gipfel, von dem aus man eine unbeschreibliche Aussicht hatte. Am Gipfel konnte man noch einen kleinen Grat entlangwandern, bei dem es 20 cm neben dem Weg steil in die Tiefe abfiel. Ein tolles Gefühl der Freiheit überkommt einen hier oben und ich war ein wenig neidisch auf die Dohlen, die sich von der Felswand hinaus über die märchenhafte Bergwelt tragen lassen konnten. 

Roßgassscharte

Blick auf die Reiteralpe

Aussicht vom hinteren Rauschberggipfel


Mit frischer Energie ausgestattet machten wir uns auf den Rückweg zur Bergstation. Jetzt ging uns der Weg schon sehr leicht von den Füßen und ich bekam eine Vorstellung davon wie sich ein Gämse fühlen muss, wenn sie über die Berghänge klettert. 

Bevor es mit der Gondel wieder hinunter ins Tal ging, kehrten wir noch ins Rauschberghaus ein und ließen den schönen Tag dort ausklingen. 

4 Kommentare:

  1. Anonym08:09

    Lieber Varis,
    das könnte mir auch gefallen, herrliche und der Holzgeisterweg ist sicherlich auch mit viel Überraschungen verbunden.

    Finde ich so toll und deine Bilder dazu.

    Lieben Gruß Eva
    heute wird es wieder mal heiss bis zu 36 Grad.

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  2. Was für eine herrliche Wanderung und was für lustige Gesellen Du getroffen hast, liebe Varis. Und natürlich darf eine Krähe nicht fehlen, nicht wahr?! Liebe Grüße und einen schönen Sommertag, Nicole

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  3. Liebe Varis, das sind ganz wundervolle Fotos! Der Himmelskletterer fasziniert mich sehr.
    glg Susanne

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  4. Der Holzgeisterweg sieht ja interessant aus. Wer kommt bloss auf solch grandiose Ideen :-)

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