Sonntag, 29. Oktober 2017

Andalusien/Spanien-Reise: Tag 1 - Ankunft in Torremolinos

15. Oktober 2017

Nach Sizilien und Belgien führte uns unsere dritte Reise in 2017 in das sonnige Andalusien. Schon lange wollte ich diesen Teil Spaniens mit seiner maurischen Geschichte besuchen, die Alhambra besichtigen und einen Blick über die Straße von Gibraltar auf Afrika werfen. Heuer war es nun endlich soweit.

Der Tag der Anreise begann sehr früh, denn wir mussten bereits um 7 Uhr morgens beim Reiseunternehmer sein, wo uns ein Zubringer zum Flughafen München bringen sollte. Um 6 Uhr morgens war alles im Auto verstaut und wir machten uns auf den Weg durch den nebligen Morgen. Es versprach, wieder ein sonniger Tag zu werden. Doch noch war es dunkel und der Nebel war teilweise so dicht, dass man keine 25 Meter weit sehen konnte. Zum Glück waren zu dieser Zeit an einem Sonntag noch nicht viele Autos unterwegs, so dass wir zeitig ankamen. Insgesamt bestand unsere Reisegruppe aus 30 Personen.
Auf der Fahrt zum Flughafen lichtete sich der Nebel und machte einem wunderbaren Sonnenaufgang Platz, der die bunten Blätter an den Bäumen zum Leuchten brachte, während Nebelschwaden am Boden noch weiter zur mystischen Herbststimmung beitrugen.

Nach der Ankunft am Flughafen und der Gepäckaufgabe mussten wir den obligatorischen Sicherheitscheck über uns ergehen lassen. Mittlerweile haben sie dort ja überall diese Ganzkörper-Scananlagen installiert, wo man sich wie ein Schwerverbrecher mit ausgestreckten Armen und gespreizten Beinen hinstellen muss. Obwohl ich nichts Metallisches trug und die Lampe am Scanner grün leuchtete, sah sich eine Sicherheitsbeamtin dort genötigt, meinen Busen noch von allen Seiten abzugrapschen. Zu was das gut sein sollte, hat sich mir nicht erschlossen. Zum Teil ist es schon grenzwertig, was sich die dort herausnehmen.
Anschließend wanderten wir mit unserem Handgepäck zu Gate 1, das sich ganz am Ende des Terminals befindet. Dort angekommen staunten wir nicht schlecht: anstatt der üblichen Stühle im Wartebereich, hatte man Liegen installiert, auf denen man es sich gemütlich machen konnte. Angesichts der Dauerstreikphasen hat Lufthansa hier vermutlich schon vorgesorgt, falls man mal wieder auf dem Flughafen übernachten muss.

Nach ca. eineinhalb Stunden Wartezeit wurde unser Flug nach Málaga aufgerufen. Anstatt aber durch eine Passagierbrücke zum Flugzeug zu gelangen, wurden wir in einen Bus gepfercht und wieder den ganzen Weg, den wir zuvor zu Gate 1 nach hinten gedackelt waren, wieder zurück zum Flugzeug gefahren.  Die haben am MUC wirklich eine klasse Logistik. Das muss man ihnen lassen.
Am Flugzeug angekommen, stiegen wir die Gangway nach oben und betraten die fliegende Konservendose in Form eines Airbus A321-100 der Lufthansa, der definitiv schon bessere Zeiten gesehen hatte.




Der Flug war dieses Mal nicht so angenehm, da die Triebwerke des alternden Vogels sehr laut waren und anscheinend auch die Klimaanlage nicht vernünftig eingestellt war. Die erste Stunde ging noch, aber nach zwei Stunden wurde es unangenehm und man hatte das Gefühl als wäre der Kopf mit Watte ausgestopft. Erst beim Landeanflug als sich der Luftdruck wieder normalisierte, wurde man wieder einigermaßen klar im Kopf.

Die Landschaft, die sich unter uns präsentierte, war jedoch schon aus der Luft faszinierend. Die Pyrenäen sehen von oben sehr verwegen aus mit ihrem schroffen, kargen Felsformationen.


Auch Spanien wirkte von oben wie eine Mondlandschaft: weite, braun-gefärbte Ebenen und Hügellandschaften, die völlig unbewohnt erschienen. Nur hin und wieder schmiegten sich kleine Ortschaften in die karge Landschaft. Was ins Auge fiel, waren riesige Felder bzw. Plantagen eines Gewächs, das von unserer luftigen Höhe aus wie riesiger, grüner Blumenkohl aussah. Später erfuhren wir, dass es sich dabei um Olivenbäume handelt, die in Spanien massenweise kultiviert werden.

Gegen 15 Uhr nachmittags landeten wir dann in Málaga, wo die Abfertigung überraschend schnell verlief. Nachdem wir unsere Koffer wieder eingefangen hatten, versammelten wir uns alle vor dem Flughafengebäude, wo wir bereits von unserem Reisebusfahrer Guido erwartet wurden, der uns herzlich begrüßte. Auch Spanien empfing uns mit seiner sonnigen Schokoladenseite und angenehmen Temperaturen um die 25°C.
Nachdem sich Guido vergewissert hatte, dass alle Reiseteilnehmer anwesend waren, führte er uns in die Tiefgarage, wo wir einen örtlichen Rios-Bus bestiegen, der uns in das nahegelegene Torremolinos bringen sollte. Im Gegensatz zu München schien hier der Flughafen- und Transferbetrieb sehr viel besser durchorganisiert zu sein. Guido brachte es auf den Punkt: "Do kanntn se dejenigen, de a dritte Startbahn woin, aba koa gescheite S-Bahn-Anbindung hom, a bissl wos obschnein." (Da könnten sich diejenigen, die eine dritte Startbahn möchten, aber keine vernünftige S-Bahn-Anbindung haben, eine Scheibe von abschneiden.)

Auf der kurzen Strecke zum Hotel bekam man einen kleinen Eindruck von Torremolinos. Die Stadt ist ein beliebtes Ziel für Badegäste und liegt direkt an der Costa del Sol. Unser Hotel "Gran Hotel Cervantes by Blue Sea" lag direkt oberhalb des Strandes und wir begaben uns gleich nach unserer Ankunft auf Erkundungstour durch den Stadtkern. Durch die Fußgängerzone ging es immer weiter hinunter in Richtung Strand. Die malerischen Gassen waren von kleinen Geschäften gesäumt und an den Hauswänden konnte man die für diese Gegend typischen Blumentöpfe hängen sehen, die uns auf unserer Reise noch oft begegnen sollten.



Schließlich erreichten wir die Hawaii Playa am El Bajondillo Strand und hier kann man es wirklich sehr gut aushalten: wunderbarer Sand, tolle Wellen und eine wirklich schöne und gepflegte Strandgestaltung. Leider reichte die Zeit nur für einen kurzen Besuch, aber wir waren schließlich nicht zum Baden hier.



Nachdem wir kurz Meeresluft geschnuppert hatten ging es wieder zurück zum Hotel, wo es Zeit fürs Abendessen war. Das Buffet war sehr reichhaltig und ich habe mich vor allem an den Tintenfischsalat und die Gambas gehalten, weil ich ein sehr großer Fan von Meeresfrüchten bin und man die bei uns in dieser Qualität nur selten zwischen die Kiemen bekommt. Ansonsten gab es frische Früchte und Salate, an denen man sich satt essen konnten. Auf die Hauptspeisen in den meisten Hotels habe ich verzichtet. Das Fleisch wurde hier direkt vor den Augen der Gäste von Köchen zubereitet, die leider keine Geduld hatten, denn das Fleisch war noch roh als es auf den Teller kam. Darauf kann ich gut verzichten - insbesondere wenn ich nicht weiß, wo das Fleisch herkommt und wo es wie lange herumgelegen hat. Gerade bei einer organisierten Rundreise ist eine Magenverstimmung das letzte, was man gebrauchen kann.

Am zweiten Tag standen die Alhambra und das arabische Viertel von Granada auf dem Programm, aber davon erzähle ich euch ein anderes Mal.

5 Kommentare:

  1. Sehr tolles, interessante Gegend dort

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  2. Anonym18:32

    Liebe Varis,
    so wie ich es immer zwischendurch mitbekommen habe, war es aber eine tolle Reise und ich kann es dir nachfühlen, dass es am Anfang nicht so recht geklappt hat,
    das ist aber so meistens der Fall.

    Hab einen schönen Tag und einen lieben Gruß Eva
    haben sie in Granada im Sacromonte die Moschee nun gebaut .

    Lieben Gruß Eva

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  3. Liebe Varis,
    vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht und die herrlichen Fotos. Es hat richtig Spaß gemacht zu lesen was ihr erlebt habt und ich bin gespannt wie es weiter geht. Jetzt muss ich mir aber noch einmal die schönen Fotos angucken.
    Liebe Grüße vom Emma und Lotte Frauchen

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  4. Das muss eine herrliche Reise gewesen sein, liebe Varis. Granada - alleine schon der strahlend blaue Himmel lädt zum Verweilen ein. Dir eine schöne neue Woche. Herzlichst, Nicole

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  5. Mein Mann schwärmt heute noch von dieser Gegend. Er hat sie einmal als Student besucht. Irgendwann werden wir bestimmt noch einmal gemeinsam dorthin fahren.

    LG Kathrin

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