KW 27/18: Freiheit!

Eine herrliche erste Urlaubswoche liegt hinter mir (die natürlich wieder viel zu schnell verflogen ist). Am letzten Samstag haben wir unsere Drohne ausprobiert, wovon ich euch hier ja berichtet habe und am Sonntag wurde dann der erste Testflug in den Bergen durchgeführt. Wir waren auf der Roßfeld-Panoramastraße unterwegs. Davon gibt es dann morgen den Bericht samt Video. Diesmal hatte ich ja auch zum ersten Mal die Action Cam am Start und bin total begeistert von der guten Qualität der Videos. Allerdings werden wir uns jetzt bald einen Muli zulegen müssen, der uns das ganze Foto-Equipment die Berge rauf und runter schleppt :P

Den Rest der Woche haben wir dann im Garten relaxt, da in den Bergen ständig Gewitter- und Regenfelder unterwegs waren. Da rentiert es sich nicht, wandern zu gehen. Ich habe es genossen, endlich mal wieder einfach in den Tag hineinzuleben. Die ersten Tomaten wurden reif, die Brombeere hängt übervoll mit Früchten, von welchen die ersten schon reif werden, und ich habe wieder Gurken eingelegt, weil die Pflanzen hier eine Monstergurke nach der anderen raushauen.

Die ersten Zwetschgen wurden vom Baum geschüttelt und es ist mehr als genug für einen schönen Zwetschgendatschi. UND ich habe die erste Hokkaido geerntet - Herbstfeeling im Juli.

 Unser Wilder Wein an der östlichen Hausmauer hat zu Blühen angefangen und am Dienstag morgen vernahm ich aus der Richtung ein lautes Summen - der Wein wird grade von hunderten von Bienen umschwebt. Ich glaube, dass ich noch nie so viele Bienen auf einem Haufen gesehen habe.

Dann habe ich noch ein wenig mit der Action Cam rumexperimentiert und mich ein wenig an Timelapses und Nachtaufnahmen versucht. Bei letzteren ist mir doch tatsächlich eine Sternschnuppe vor die Linse geflogen :)

Und was geschieht gerade so in der Welt?

Das Wetter spielt mal wieder verrückt. Was letztes Jahr zu nass war, ist heuer zu trocken. Brandgefahr und gestresste Pflanzen sind die Folge. Getreidefelder müssen mit großen Verlusten vorzeitig geerntet werden. Überhaupt scheint die Natur heuer den Turbomodus eingeschalten zu haben. Alles blüht gut einen Monat früher bzw. wird früher reif. Wie wird das heuer weitergehen? Haben wir dann schon Ende August den ersten Wintereinbruch? Ich frage mich eh wie das mit dem Klima weitergehen wird und wie die Ernährung der ständig anwachsenden Weltbevölkerung gesichert werden soll, wenn die Ernteausfälle immer größer werden. Aber noch haben wir ja anscheinend soviel Überschuss, dass wir es uns leisten können, allein in Deutschland jährlich 18 Millionen Tonnen Lebensmittel in den Müll zu werfen. 18 MILLIONEN TONNEN! Diese Zahl muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. "Geistesgestört" ist das einzige Wort, das mir dazu einfällt.

Über die aktuelle politische Lage lasse ich mich hier jetzt lieber nicht aus. Bei diesem Kasperletheater macht sich sowieso nur noch Sprachlosigkeit breit.

Schlimm ist auch, was sich grade in Thailand abspielt. Bereits seit zwei Wochen sitzen die Jungen mit ihrem Trainer in dieser Höhle fest und so wie es aussieht, gibt es keine realistische Chance, sie da rauszuholen. Da stellt sich mir auch die Frage: Was hat diesen Trainer geritten, mit diesen Kindern dar reinzukriechen - noch dazu in der Monsunzeit? Und jetzt sollen die Kids da drinnen Höhlentauchen lernen? Wie soll das bitte funktionieren, wenn sogar erfahrene Einsatzkräfte damit ihre Schwierigkeiten haben und erst heute einer der Retter dabei ums Leben gekommen ist. Ich stelle es mir furchtbar vor, wochenlang mit der Angst im Genick in diesem feuchten Loch 4 km tief in der Erde hocken zu müssen. Hoffentlich wird doch noch eine Möglichkeit gefunden, die Kids da rauszuholen.

Samstagsplausch bei Andrea

Gartenglück